Oberbürgermeister von Kehl gibt das Kehler Klinikum auf

Linke Liste Ortenau - LiLO
Anstelle für die stationäre Notfallversorgung in Kehl zu kämpfen, fordert Vetrano den Aufbau eines MVZ's in Kehl. Beim jetzigen Klinikvorstand will er Wohnungen bauen. Oberbürgermeister von Kehl gibt Kehler Klinikum auf.

Die Linke Liste Ortenau reagiert empört auf die Pressemitteilung des Oberbürgermeisters von Kehl. Vetrano gab darin bekannt, dass er keine große Hoffnung habe, dass das Kehler Krankenhaus bis 2028 existiere. Die parteiunabhängige Liste verweist aber auf die geltenden Gesetze, nachdem die Kliniken gar nicht geschlossen werden dürften und immer noch ein Gerichtsprozess deswegen ausstehe. Warum man nun schnellstmöglich die Sache hinter sich bringen wolle, noch bevor der Prozess vorbei sei, könne bei der LiLO niemand verstehen. Vor allem, da Landrat Scherer in den letzten Wochen bekannt gab, man bräuchte das Kehler Klinikum mindestens bis der Neubau in Offenburg stehe.

LiLO Sprecher Hinzmann fordert den Oberbürgermeister von Kehl dazu auf, für die ortsnahe stationäre Gesundheitsversorgung zu kämpfen, anstatt sie für kostspielige Traumprojekte zu opfern, die am Ende die Bürger doppelt bezahlen dürfe. „Der Kreis und die Mehrheit der Kreisräte wollen für 1,5 Mrd. € eine Gesundheitsversorgung für „Hochleistungsmedizin“ u.a. mit der umfassenden stationären Notfallversorgung in Offenburg errichten. Dieses muss aber genauso betrieben werden, wie die MVZs und die erweiterte stationäre Notfallversorgung in Lahr. Dieses Abenteuer bezahlen die arbeitenden Menschen mit Steuergeldern und Krankenkassenbeiträgen.“, so Hinzmann. Eine Ersetzung des Kehler Krankenhauses durch ein MVZ lehne man aber entschieden ab, da ein medizinisches Versorgungszentrum nicht die Aufgaben der ortsnahen stationären Basisnotfallversorgung übernehmen könne.

Altkreisrat und ehemaliger Personalrat des Kehler Klinikums Fritz Preuschoff gibt zu bedenken, dass die Altersarmut immer stärker zunehme und sich viele Rentner keine Pluscard des Ortenau Klinikums oder private Krankenkassenvorzüge leisten könnten. Deshalb müsse einer Zentralisierung und somit drohenden Privatisierung entschieden entgegengetreten werden. „Der Oberbürgermeister täte gut daran, sich um seine Bevölkerung zu sorgen, anstatt sich noch ein Denkmal vor dem Ende seiner Amtszeit zu setzen.“, mahnt Preuschoff. Die Linke Liste fordert in diesem Zug auch die volle öffentliche Kontrolle der geplanten MVZs durch den Ausschuss für Gesundheit und Kliniken, genauso wie für das Ortenau Klinikum. „Wenn mit so viel Geldern der Ortenauer gespielt wird, dann sollte die Öffentlichkeit auch genau sehen können, wohin diese fließen.“, so Hinzmann abschließend.