Doppelte Stromkosten dank Lokalpolitikern!

Linke Liste Ortenau - LiLO!
Doppelte Stromkosten dank Lokalpolitikern!

Erneut schließt ein kommunaler Stromanbieter in der Ortenau. Nachdem vor ein paar Wochen die EWO (Energiewerk Ortenau) aus dem Raum Achern ca. 5.500 Kund:innen kündigen musste, kam diese Woche die Nachricht, dass die Gemeindewerke Schutterwald ebenfalls schließen. Hier sind ca. 3.600 Kund:innen betroffen. Weitere Energieversorger dürften bald folgen.

Doch warum stellen diese Firmen, die unter Kontrolle der Gemeinde stehen, ihren Betrieb ein?

Weil die Politiker:innen und die Verwaltung, ohne große demokratische Mitbestimmung durch die Bevölkerung, falsch geplant hatten und nur das schnelle Geld in Aussicht hatten. Anstatt auf Energieproduktion vor Ort zu setzen und die erneuerbaren Energien auszubauen, hat man lediglich Strom an der Börse eingekauft.

Dies ging eben nur solange gut, wie die Strompreise günstig angeboten wurden. Nun, da aber die Gaskraftwerke die Preise aufgrund des Einheitspreisverfahrens (das teuerste Kraftwerk bestimmt den Preis) massiv nach oben ziehen, können die Anbieter, die selber Energie produzieren, ihren Kund:innen auch billigere Preise anbieten.

Hätten also die Städte Achern, Rheinau, Renchen, Kappelrodeck, Sasbach, Oppenau, Sasbachwalden und Schutterwald in den Ausbau von erneuerbaren Energien investiert, könnte man ca. 9.100 Haushalten eine Verdoppelung der Strompreise ersparen. Stattdessen setzen die Verantwortlichen auf schnelle Profite, anstatt auf langfristige Investitionen. Der Gemeinde Schutterwald fehlen dank der Betriebsaufgabe zukünftig auch ca. 200.000 € im städtischen Haushalt. Denn die Überschüsse aus dem Stromverkauf flossen bisher dorthin.

Um die Strompreise kurzfristig zu entlasten fordern wir eine Reform des Strommarktes, weg vom Einheitspreisverfahren. Die Stromkonzerne (aber auch Energiekonzerne im Allgemeinen) müssen vergesellschaftet werden, da Strom ein Grundrecht ist und allen preisgünstig zur Verfügung gestellt werden muss. Der Ausbau der erneuerbaren Energien inkl. Speicher muss dringend vor allem dezentral in den einzelnen Kommunen ausgebaut werden. Es darf nicht mehr sein, dass die lokalen Stromversorger Strom nur über die Börse einkaufen. Sie müssen ihn auch selber herstellen.

Das Wichtigste von allem: Gestalten wir diese Energiewende doch endlich demokratisch und treffen solche Entscheidungen nicht in irgendwelchen Aufsichtsräten hinter verschlossenen Türen……