
Lukas Matz wies die Versammlung auch noch einmal darauf hin, dass die Orthopädie von Gengenbach damals absichtlich nach Kehl verlegt wurde, um eine Konkurrenz für Offenburg los zu werden. Gleichzeitig bleiben aber nun die Patienten für die Kehler Orthopädie aus, was die Defizite für Kehl erhöhe und somit später als Schließungsgrund diene. Man hatte die Öffentlichkeit bereits vor 2 Jahren gewarnt, dass das Modell Landrat die Vorbereitungen für die Schließungen sei. Denn durch diese Umstrukturierungen dauere es Jahre, bis die einzelnen Abteilungen sich „eingespielt“ haben. Die Versammlung diskutierte ebenfalls den Einfluss der Bürgermeister auf die Kreispolitik, welche nach Meinung von Preuschoff die
Krankenhausmisere mit verursacht hätten. Klar sei, dass die Fallpauschalen, eingeführt von SPD und Grüne im Jahr 2004 und die fehlenden Investitionen des Landes die Hauptursache für die katastrophale Gesundheitspolitik seien. Doch hätte der Ortenaukreis mit einer moderaten Anhebung der Kreisumlage um 1-2% die Misere stark abschwächen können. Allerdings sei dies von den Bürgermeistern nicht gewollt, da diese lieber ihre Gemeindehaushalte und somit ihr Image, auf Kosten der Daseinsvorsorge der Bürger sanieren würden. Die ehemalige
Krankenpflegerin des Ortenau Klinikums Ariane Ryniak konstatierte, lukrative Bereiche wie Schlaganfall-Einheit, Herzkatheter oder das Traumazentrum baue man aus. Doch Abteilungen, die durch die Fallpauschalen schlecht dotiert seien, wie beispielsweise die ambulante Notfallversorgung, die Geburtshilfe oder die innere Medizin, die viele chronisch Kranke betreffe, baue man hingegen ab, da sie wenig Gewinne bringen und das auf Kosten der Patienten und Mitarbeiter. Die LiLO Vollversammlung beschloss deshalb, dass man den Kampf um die Kliniken intensivieren und das Thema auch in die kommenden Klimaaktionen integrieren würde
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