Strompreis in Haslach wird mehr als verdoppelt!

Linke Liste Ortenau - LiLO
Neustes aus der Ortenau
Strompreis in Haslach verdoppelt sich!

Nun ist es auch in Haslach soweit, die Strompreise ziehen an. Nachdem bereits in Schutterwald und Achern die lokalen kommunalen Energieversorger die Verträge für die Bevölkerung kündigten, ziehen die Haslacher Stadtwerke nun nach. Allen Kund:innen wird auf 31.12.2022 gekündigt. Im Gegensatz zu den Energiewerken Ortenau oder Gemeindewerken Schutterwald wollen die Stadtwerke ihren Verbraucher:innen aber einen neuen Vertrag anbieten. Dieser kostet Wahlweise 63 Cent (2-Jahre Bindung), 76 Cent (1-Jahr Bindung) oder 90 Cent (Keine Bindung) pro Kilowattstunde.

Dass die Stadtwerke Haslach im Gegensatz zu anderen kommunalen Versorgern die Kunden nicht ganz abstößt, könnte daran liegen, dass man selber Strom produziert. Laut Stadtwerke reicht der produzierte Strom aber lediglich für 12-15% der Haslacher Haushalte. Der Rest wird an der Strombörse teuer zugekauft.

An der Strombörse regiert aktuell leider auch nach einem dreiviertel Jahr eskalierender Preise immer noch das Merit Order Prinzip. Das heißt, das teuerste Kraftwerk (aktuell Gas) bestimmt den Preis und treibt so die Strompreise nach oben. Nicht weil es zu wenig Strom gäbe, sondern einfach nur, weil ein Gesetz das so sagt. Aber selbst wenn die Bundesregierung und EU-Kommission hier bald eine Kehrtwende vollziehen, bringt das den Haslacher Bürger:innen nichts mehr. Denn die müssen sich nun entscheiden, ob sie sich für 1 oder 2 Jahre binden wollen oder den sau teuren Grundversorgertarif nehmen und auf ein schnelles Eingreifen der Bundesregierung hoffen.

Würden die Haslacher Stadtwerke mehr Strom produzieren, müsste man diesen nicht teuer über die Strombörse einkaufen. Doch Gemeinderäte und die Verwaltung haben es die letzten Jahre versäumt, vor allem den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Allein die PV Anlagen der Stadtwerke können lediglich 72 von 3900 Haushalten versorgen. Hier ist noch massiv Luft nach oben.

Wir fordern deshalb, dass niemand von Stromsperren getroffen werden darf, sollten die Rechnungen nicht bezahlt werden können. Die Energiekonzerne hingegen müssen endlich vergesellschaftet werden!