SWEG erneut in Kritik

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SWEG streicht Verbindungen nach Hornberg!Durch Corona bedingte Ausfälle streicht die SWEG ihre Zugverbindungen nach Hornberg. Busse für Ersatzverkehr wurden laut mittelbadischer Presse nicht angefragt.

Schon wieder gerät die SWEG in Kritik. Nachdem im letzten Jahr vor allem zu heiße Temperaturen und überfüllte Züge/Busse zu Pandemiezeiten die Schlagzeilen beherrschten, streicht die SWEG nun einfach Verbindungen. Begründet wird dies damit, dass man pandemiebedingt nicht genügend Lockführer:innen hätte, um die Verbindungen aufrecht zu erhalten.

Für die Hornberger:innen hat dies zur Folge, dass der Bahnhof nur noch alle 2h angefahren wird, da die deutsche Bahn ihren Fahrplan ebenfalls ausgedünnt hatte. Auch die Gutacher:innen leiden darunter, da die Bussverbindungen, welche sie nutzen, um nach Hausach zu kommen, noch voller als sonst sind. In Zeiten von Corona ist das kein Spaß.

Selbstverständlich kann die SWEG nichts dafür, dass durch Corona immer mehr Menschen infiziert werden und deshalb ausfallen. Aber man könnte eine wesentlich bessere Kommunikation gegenüber den betroffenen Gemeinden aufrecht erhalten, damit diese die Fahrplanänderung nicht nur aus der Zeitung erfahren. Auch ist es ein Skandal, dass die SWEG sich anscheinend nicht um eine Alternative gekümmert hat und davon ausging, dass bei den lokalen Busunternehmen ebenfalls zu viele Mitarbeiter:innen pandemiebedingt ausfallen.

Das ist wie gesagt leider nicht der erste Skandal bei der SWEG. Dieses Verhalten beschädigt aber auf Dauer das Vertrauen in die Verkehrswende massiv. Auch die Weigerung der SWEG seit Jahren, sich zusätzliche Züge anzuschaffen, um die Taktungen zu erhöhen oder zu den Stoßzeiten allen Menschen einen Sitzplatz zu garantieren, stößt bei uns auf Unverständnis. Wir stellen uns ebenfalls die Frage, ob die SWEG in der Vergangenheit auch genügend in die Ausbildung von Nachwuchskräften gesteckt hat. Denn um die Verkehrswende zu erreichen und den Halbstundentakt bald umzusetzen, benötigen wir viel mehr Lockführer:innen und Busfahrer:innen. Hier nicht ständig am Minimum zu planen, wäre auch für zukünftige Pandemien sinnvoll, um auf entsprechende Reserven zurückgreifen zu können. Wir fordern deshalb das Land dazu auf, hier dringend die Investitionen zu erhöhen und die Geschäftsführung auszutauschen.